Für das Bildschirmleseprogramm NVDA steht seit einigen Tagen die Version 2020.3 als offizielles stabiles Release zur Verfügung.
NVDA ist ein quelloffener und kostenloser Screen Reader für Windows. Das Programm ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen das Auslesen von Bildschirminhalten und das Vorlesen dieser Inhalte mit Hilfe von syntetischen Stimmen bzw. die Ausgabe der Bildschirminhalte in Punktschrift über eine Braillezeile.
Für NVDA 2020.3 wurde generell an der Performance und Reaktionsgeschwindigkeit gearbeitet, was ein Arbeiten vor allem in Microsoft Office Anwendungen stark beschleunigt. Für die Benutzung von Touch-Screens und für das Auslesen und Erkennen von Grafiken wurden neue Einstellungsmöglichkeiten hinzugefügt, neue Deutsche Brailletabellen wurden eingebaut und NVDA 2020.3 erkennt nun hervorgehobenen und markierten Text auf Webseiten.
Die detaillierten Release Notes und der Download von NVDA 2020.3 können hier eingesehen bzw. durchgeführt werden.
Bitte denkt auch daran, dass sich das NVDA Projekt über Spenden finanziert und dass ihr auch schon mit einem kleinen Beitrag mithelfen könnt, die Entwicklung des einzigen kostenlosen und quelloffenen Screenreaders für Windows zu unterstützen!
Für NVDA steht ab heute die Version 2020.2 als offizielles stabiles Release zur Verfügung.
NVDA ist ein quelloffener und kostenloser Screen Reader für Windows. Das Programm ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen das Auslesen von Bildschirminhalten und das Vorlesen dieser Inhalte mit Hilfe von syntetischen Stimmen bzw. die Ausgabe der Bildschirminhalte in Punktschrift über eine Braillezeile.
In NVDA 2020.2 wird nun eine neue Braillezeile von Nattiq unterstützt, die Oberfläche von ESET Antivirus ist besser nutzbar, die Unterstützung des Windows-Terminals wurde erweitert und die Performance in 1Password wurde verbessert. Auch sollte NVDA nun besser reagieren, wenn die Windows OneCore Stimmen verwendet werden.
Die detaillierten Release Notes und der Download von NVDA 2020.2 können hier eingesehen bzw. durchgeführt werden.
Bitte denkt auch daran, dass sich das NVDA Projekt über Spenden finanziert und dass ihr auch schon mit einem kleinen Beitrag dabei helfen könnt, die Entwicklung des einzigen kostenlosen und quelloffenen Screenreaders für Windows zu unterstützen!
Heute hat Apple ohne großes Tamtam das neue iPhone SE 2020 veröffentlicht. Es ist das billigste iPhone im derzeitigen Portfolio, was seiner Attraktivität für preisbewusste Käufer, aber vielleicht auch gerade für uns blinde Anwender, keinen Nachteil einbringt.
Die Kamera ist im Vergleich zu den größeren aktuellen Modellen etwas abgespeckt und auch der Bildschirm ist sicher schlechter, wenn man aber auf derartige Dinge verzichten kann, bekommt man ein kleines und handliches Gerät, das von der Prozessorleistung und Geschwindigkeit dem iPhone 11 um nichts nachsteht. Das Gerät verfügt weiterhin über einen Home Button und kann mittels TouchID entsperrt werden, d..h. die neue FaceID Technik ist nicht an Board.
Für sehbehinderte Personen könnten die anderen iPhone Modelle mit einem größeren Bildschirm besser geeignet sein, das sollte sich auf jeden Fall jeder in Ruhe z.B. in einem Apple Store ansehen und ausprobieren, aber für blinde Nutzer stellt das neue iPhone SE 2020 evtl. eine wirklich gute Alternative für die nächsten Jahre dar.
Mehr Infos zum neuen iPhone SE 2020 gibt es z.B. hier.
Für NVDA steht ab heute die Version 2019.3 als offizielles stabiles Release zur Verfügung.
NVDA ist ein quelloffener und kostenloser Screen Reader für Windows. Das Programm ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen das Auslesen von Bildschirminhalten und das Vorlesen dieser Inhalte mit Hilfe von syntetischen Stimme bzw. die Ausgabe der Bildschirminhalte in Punktschrift über eine Braillezeile.
In NVDA 2019.3 wurden sehr große Änderungen unter der Haube vorgenommen, aber natürlich auch viele Bugs gefixed. An erster Stelle ist hier die Migration von Python 2 auf Python 3 zu nennen, die aus Sicherheitsgründen dringend notwendig war. Als weitere Highlights werden der Support für mehr Braillezeilen, die Einführung eines Bildschirmvorhanges und die Unterstützung von 64-Bit-Java-VMs genannt.
Die detaillierten Release Notes und der Download von NVDA 2019.3 können hier eingesehen bzw. durchgeführt werden.
Die aktuell veröffentlichte Version von Raspbian, also die Version vom 5. Februar 2020, unterstützt nun offiziell den Screen Reader ORCA.
Raspbian ist eine auf Debian basierende Linux-Distribution speziell für den Raspberry PI optimiert.
ORCA ist ein Screen Reader für verschiedene grafische Oberflächen für das Linux Betriebssystem. Er ermöglicht es blinden Menschen den Bildschirminhalt mit Hilfe verschiedener syntetischer Stimmen auszulesen oder in Blindenschrift über eine sog. Braillezeile auszugeben.
Im Gegensatz zu anderen Linux Distributionen wie z.B. Debian, wo ORCA und andere blindenspezifische Software schon jahrelang fester Bestandteil der offiziellen Installationsmedien und Distribution ist, musste für Raspbian Systeme die Sprachausgabe für die grafische Oberfläche manuell installiert und eingerichtet werden und es gab keinen offiziellen Support. Nun kann die grafische Oberfläche LXD offiziell auch unter Raspbian mit ORCA genutzt werden.
Damit wird die Nutzung von Raspberry PIs und Linux wieder ein Stück weit zugänglicher und einfacher für blinde Menschen.
Ab heute kann die erste Betaversion von NVDA 2019.3 heruntergeladen und getestet werden.
Da diese NVDA Version das erste Release ist, das auf Python 3 basiert, und da im Hintergrund auch viele andere neue Dinge eingeführt und geändert wurden, sind die Erfahrungen und Erkenntnisse vieler Tester wichtig. Die Beta-Phase wird sich voraussichtlich über den ganzen Dezember erstrecken und wenn alles klappt und keine größeren Probleme auftauchen, wird das endgültige Release von NVDA 2019.3 anfang 2020 veröffentlicht werden.
Beim ersten Release von NVDA 2019.3 handelt es sich, wie erwähnt, um eine Beta, wer also keine Lust auf eventuell auftretende Probleme hat und immer auch auf ein funktionierendes System zurückgreifen will oder muss, sollte diese Beta lediglich als portable Version neben dem aktuellen stabilen Release nutzen!
Hier gibt es mehr Informationen zu NVDA 2019.3, den download Link für die erste Beta und auch einen Link auf das WhatsNew-File, das alle Neuigkeiten für dieses Release auflistet.
Viel Spaß beim Testen von NVDA 2019.3 und vielen Dank für eure Fehlerberichte an die Entwickler, diese helfen dabei NVDA 2019.3 zu einem stabilen Release mit vielen neuen Funktionen zu machen!
Nachdem die Mitarbeiter in den Apple Stores auf Grund der vorstellung des neuen iPhone 11 während der letzten Wochen etwas weniger Zeit für VoiceOver Kurse hatten, gibt es nun neue Termine für die beiden Stores in München.
Dabei möchte ich besonders auf den Kurs am 6. November aufmerksam machen. Dieser richtet sich an Personen, die Menschen mit einem Sehverlust mit dem iPhone oder iPad unterstützen wollen. Eine tolle Idee, finde ich!
Die Termine in der Übersicht…
VoiceOver für iPhone und iPad:
Freitag, 11.10.2019, 9:15 Uhr Apple Rosenstraße
Freitag, 11.10.2019, 17:30 Uhr Apple OEZ
Freitag, 25.10.2019, 9:15 Uhr Apple Rosenstraße
Mittwoch, 20.11.2019, 18:00 Uhr Apple OEZ
VoiceOver auf dem Mac verwenden:
Mittwoch, 06.11.2019, 18:00 Uhr Apple OEZ
Menschen mit Sehverlust unterstützen:
Mittwoch, 23.10.2019. 18:00 Uhr Apple OEZ
Für die Kurse ist eine Anmeldung nötig, die am besten telefonisch über die folgenden Kontaktdaten für den jeweiligen Store durchgeführt wird:
Die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin findet 2018 vom 31. August bis zum 5. September statt. Sie ist eine der weltweit führenden Messen im Bereich Elektrogeräte für Verbraucher. Neben Radio- und Fernsehgeräten werden auch Geräte aus dem Mobilfunksektor (Smartphones, Tablets) und dem Haushaltsbereich ausgestellt.
Auch 2018 werden wieder spezielle Führungen für hör- bzw. sehbehinderte und blinde Besucher der Messe angeboten. Nähere Informationen können Interessierte auf dieser Seite
Urlaub auf den Kapverden – Mein subjektiver Reisebericht
Für unseren diesjährigen Urlaub war ich auf der Suche nach einem Land in dem es zur europäischen Winterzeit warm ist und in dem man gut wandern bzw. Aktivurlaub machen kann. Auf die Kapverden bin ich dabei total zufällig gestoßen, nämlich über Werbung in meinem Browser.
Da der Große deutsche Reiseveranstalter mit den 3 Buchstaben aber hauptsächlich Urlaub auf der Insel Sal zum Surfen bzw. im all-inklusive Hotel anbietet, habe ich selbst noch etwas weiter gesucht und schließlich das Reisebüro Schellmann gefunden. Auf meine Frage, ob die angebotenen Wanderungen auch für Blinde mit Begleitung geeignet seien, bekam ich sehr schnell eine positive Antwort und so buchten wir Anfang des Jahres „10 Tage wandern individuell“ auf den Kapverden.
Mein total subjektiver Reisebericht über unseren Urlaub auf den Kapverden und etwas Bonusmaterial dazu folgt hier:
Da standen wir nun wieder, diesmal mit eigener Kletterausrüstung und mit mindestens genau so viel Motivation zum Vorstiegskurs im Eingangsbereich des HighEasts. Unser Trainer wartete schon auf uns und ging mit uns zuerst nach unten in den ruhigeren Shop, in dem wir berichteten wie es uns im letzten halben Jahr klettertechnisch ergangen ist. Im Gegenzug erklärte unser Trainer den Ablauf des Kurses und sagte Chris, dass er auf alle Fälle selbst im Vorstieg klettern kann, es nur beim Sichern problematisch werden könnte und er sich das im Kurs erst einmal anschauen muss.
Anschließend ging es nach oben in den bereits bekannten Kursbereich. Es
Chris beim Vorstieg an der 5. Exe
folgte etwas Theorie zu den Exen, wie man diese richtig einhängt, auch falls noch keine in der Route vorhanden sind und wie man sich selbst bzw. das Seil wiederum in die Exen hängt.
Danach durften wir verschiedene Arten von Verschlüssen für oben genannte Exen kennenlernen und auch gleich, noch am Boden stehend, probieren diese mit nur einer Hand einzuhängen. Dabei zeigte uns unser Trainer zwei verschiedene Techniken um das Seil in die Exen zu bekommen, sagte aber auch: „Hauptsache (richtig rum) drin“
Richtig rum heißt in dem Fall übrigens, das das Ende an dem man hängt nach vorne/oben aus der Exe raus geht. Die Lernkurve war in dem Fall bei uns beiden etwa identisch, da ja jeder seinen eigenen Weg finden musste um das Seil in die Exe zu klippen, ob man sie jetzt sehen konnte oder nicht.
Alex beim sichern
Dann ging es auch gleich das erste Mal los und ich meldete mich freiwillig zum Klettern. Während ich die Wand langsam hochstieg und versuchte die Exen einzuhängen, positionierte unser Trainer Chris richtig und zeigte ihm wie man Seil im Vorstieg ausgibt.
Normalerweise beobachtet der Sicherer den Kletterer und gibt mehr Seil aus wenn dieser clippen will, genauso wie er Seil wieder einzieht, wenn die Exe geclippt ist. Da beobachten für Chris logischerweise nicht geeignet ist, haben wir uns auf Kommandos geeinigt damit er weiß wann ich clippen möchte und wann das Seil in der Exe ist. Es gibt „clip“ fürs clippen „drin“ für Exe eingehängt und „clip lang“ für weit geclippte Exen oder (manchmal) den Umlenker für den Fall das ich mehr Seil als normal brauche. Danach wurden die Rollen getauscht und Chris war an der Reihe mit klettern. Die erste praktische Erfahrung an der Wand mit den verschiedenen Exen verlief auch für Ihn gut und er stellte fest das diese gar nicht so schwer zu finden sind wie zunächst befürchtet.
Nachdem jeder von uns zwei Mal die Übungsroute im Vorstieg geklettert war, gab es für mich ein Kapitel bzgl. Positionierung des Sichernden, da man ca. eine Armlänge von der Wand weg und vor allem am Anfang der Route versetzt zum Kletterer stehen muss, um im Falle eines Sturzes nicht direkt aufeinander zu landen. Mein Spezialjob als Sehende im Team ist, Chris in der Rolle des Sichernden zu sagen mit welcher Hand ich die erste Exe wahrscheinlich einhängen werde und ihm entsprechend den Platz zu zeigen an dem er sich am besten stellt. Um genau das mit verschiedenen Routen zu üben und natürlich auch zur Abwechslung beim Klettern, wechselten wir zum Abschluss des ersten Tages den Übungsbereich und testeten noch zwei weitere Routen im Vorstieg.
Am zweiten Tag stand noch mehr Klettern, diesmal unten in der Halle, und die obligatorischen Sturzübungen auf dem Programm. Wir wiederholten zuerst das Stürzen im Toprope, dabei fiel Chris mit ordentlich Schlappseil ca. 5m und ich wurde fast bis zur ersten Exe hochgerissen. Deswegen durften wir dann spontan den Edelrid Ohm testen, mit dem es möglich ist, auch einen deutlich schwereren Partner zu sichern.
Mit verbauten Ohm sprang Chris drei Mal im Vorstieg, mit verschieden viel Schlappseil und verschiedenen Abständen zur letzten eingehängten Exe ab. Da ich dabei nur einige cm vom Boden abhob und damit der Sturz ins Seil für Chris relativ hart war, machte unser Trainer den Vorschlag das ganze nochmal ohne Ohm zu wiederholen. Siehe da, mit für den Vorstieg normalen Schlappseil wurde ich jetzt gerade mal 30 cm nach oben gezogen. Damit bekamen wir die „Erlaubnis“ auch ohne Ohm zu klettern, sollten aber sicherheitshalber immer die erste Exe aushängen.
Chris beim Vorstieg kurz vor dem Umlenker auf 18m Höhe
Die letzte halbe Stunde des Kurses bestand wieder aus eigenständigem Klettern unter Aufsicht unseres Trainers. Danach war der Kurs auch schon vorbei und wir erhielten den schon bekannten Rat „viel hilft viel“ und „einfach immer weiter klettern“
Da man ja immer auf seine Trainer hören soll, gehen wir immer noch ein bis zweimal die Woche klettern. Die Fortschritte sind zwar nicht mehr von Mal zu Mal spürbar wie am Anfang, aber trotzdem vorhanden. Eine 4(+) bringt uns jedenfalls nicht mehr ins Schwitzen und wird gerade mal so noch zum Aufwärmen oder Ausklettern genommen.
Zu den Sicherheitsbedenken bzgl. eines blinden Sichernden im Vorstieg kann ich aus meiner, natürlich subjektiven, Sicht folgendes sagen:
Wann immer ich (am Anfang) nach unten geschaut habe um das Schlappseil zu kontrollieren, war das total umsonst. Es gab nicht einmal einen Grund zu sagen, „zieh mal das Seil nach“ oder ähnliches.
Wir hatten bis Dato zwei Mal falsch eingehängte Exen, dabei war ich der Sicherer und jedes Mal hat es Chris als Kletterer zuerst, kurz nach dem clippen, gemerkt.
Die Seilkommandos funktionieren gut, auch wenn es mal lauter ist in der Halle
Seilausgeben ist Gewohnheitssache, was am Anfang etwas haklig war, ist jetzt praktisch Routine. Chris sieht zwar nicht wenn ich nach dem Seil zum Einhängen greife, trotzdem habe ich fast immer denselben Rhythmus und ziehe in etwa immer dieselbe länge an Seil (habe ich mir sagen lassen)
sich sichern lassen hat mehr mit Vertrauen zu tun, weniger ob der Partner sehen kann oder nicht
Was für uns so funktioniert, muss natürlich nicht zwangsläufig bei jedem der Fall sein, am besten ist immer selber ausprobieren und sich für den Anfang einen erfahrenen Trainer/Kletterer zu holen, der sich auskennt und entsprechend Tipps geben kann.
Wer sich unsicher ist ob klettern das richtige ist, keinen Kletterpartner hat und/oder nicht gleich in einen Topropekurs investieren will, sollte sich nach Schnupperklettern in der Kletterhalle seiner Wahl erkundigen. Viele Kletterhallenbetreiber haben auch inklusive Klettergruppen, hier bei Interesse Google zu fragen oder direkt beim Hallenbetreiber anrufen dürfte, aufgrund der verschiedenen Angebote, das einfachste sein.
Zum Abschluss noch ein paar Sprüche aus der Kletterhalle